Methoden zur Früherkennung von Darmkrebs

Frühzeitig entdeckter Darmkrebs ist meist heilbar. Für die Früherkennung von Darmkrebs gibt es verschiedene Untersuchungsmethoden. Die Wahl der Methode hängt der familiären Vorbelastung und dem Grund der Untersuchung ab.

Im Rahmen der Früherkennungsprogramme können die Teilnehmenden meistens zwischen zwei verschiedenen Methoden wählen, dem «Blut-im-Stuhl Test» und der Darmspiegelung.

Blut-im-Stuhl Test

Polypen oder Tumoren im Dickdarm haben zahlreiche feine und empfindliche Blutgefässe, die leicht verletzbar sind. Dadurch kann in kleinsten Mengen Blut in den Stuhl gelangen. Mit „Blut-im-Stuhl Tests“ kann dieses von blossem Auge nicht sichtbare Blut nachgewiesen werden. Es gibt zwei unterschiedliche Testverfahren:

  • Chemischer Test (Guajak-basierter Test, gFOBT)
  • Immunochemischer Test (iFOBT oder fecal immunochemical test, FIT)

Die meisten immunochemischen Tests sind zuverlässiger als der Chemische. Sie zeigen vorhandenes Blut im Stuhl mit einer höheren Wahrscheinlichkeit an und sind weniger störungsanfällig. Daher wird in der Schweiz nur noch der FIT empfohlen.

Wird mit einem „Blut-im-Stuhl Test“ Blut gefunden, kann dies auch andere Ursachen als ein Tumor haben. In solchen Fällen wird daher eine Darmspiegelung empfohlen, um die genau Ursache für die Blutung zu erkennen. Ist der „Blut-im-Stuhl Test“ unauffällig, sollte er alle zwei Jahren wiederholt werden.

Darmspiegelung

Bei einer Darmspiegelung (Koloskopie) wird das Innere des Darms mit einer kleinen, auf einem biegsamen Schlauch befestigten Kamera untersucht. Dadurch können Darmpolypen oder Tumoren mit sehr hoher Sicherheit entdeckt werden. Sie bietet zudem den Vorteil, dass die dabei entdeckten Vorstufen (Polypen) in der Regel unmittelbar im Rahmen der Untersuchung entfernt werden können. Durch die Entfernung von gutartigen Polypen kann das Auftreten eines späteren Darmkrebses verhindert werden.

Eine Sonderform der Darmspiegelung ist die Sigmoidoskopie. Diese Untersuchung ist für den Patienten angenehmer als die Koloskopie. Sie wird aber nur in Ausnahmefällen empfohlen, da nur ein Teil des Dickdarms untersucht wird.

Werden keine Polypen entdeckt, wird eine erneute Darmspiegelung nach zehn Jahren empfohlen. Werden Polypen gefunden, sollte der Zeitpunkt für die nächste Untersuchung mit dem Arzt besprochen werden.

Vergleich „Blut-im-Stuhl Test“ FIT und Darmspiegelung

  Blut-im-Stuhl-Test FIT Darmspiegelung
Vorbereitungen auf die Untersuchung Keine Vorbereitung nötig. Einnahme eines Abführmittels am Vortag und am Untersuchungstag. Verzicht auf bestimmte Nahrungsmittel und Medikamente.
Durchführung Durch Patienten: Entnahme einer Stuhlprobe. Auswertung der Stuhlprobe durch Labor, Hausarzt oder Apotheke. Durch Gastroenterologen in der Praxis oder in einem Spital.
Häufigkeit der Durchführung Alle zwei Jahre. Alle zehn Jahre. Bei Polypen in Absprache mit dem Arzt.
Zur Früherkennung geeignet für Personen ab 50 Jahren ohne Vorliegen von Beschwerden und Risikofaktoren (genetische Veranlagung, entzündliche Darmerkrankungen). Personen ab 50 Jahren ohne Vorliegen von Beschwerden und Risikofaktoren. Personen mit erhöhtem Risiko: in Absprache mit dem Arzt; häufig bereits vor dem 50. Lebensjahr.
Zuverlässigkeit Gut, wenn alle 2 Jahre durchgeführt. Exzellent, wenn Vorbereitungen zuhause korrekt durchgeführt werden.
Vorteile Einfach und schnell durchzuführen. Polypen können während der Untersuchung gleich entfernt werden, bevor aus ihnen Krebs entstehen kann. Auch kleine Polypen und Tumore können entdeckt werden.
Nachteile Risiko von falsch-positiven und falsch-negativen Resultaten. Polypen werden meist nicht entdeckt. Grosser Aufwand (Vorbereitung und Durchführung) und Komplikationsrisiko (bei 1-2 von 1000 Darmspiegelungen).