Vorteile und Nachteile der Mammografie im Rahmen des Früherkennungsprogramms
Wie bei allen medizinischen Untersuchungen muss auch bei der Mammografie im Rahmen eines organisierten Programms zwischen Vorteilen und Nutzen, Nachteilen und Risiken unterschieden werden.
Die meisten Expertinnen und Experten sind sich einig, dass die Vorteile die Nachteile überwiegen. Dies wurde durch eine unabhängige Untersuchung in England und durch eine Analyse von 25 Jahren Mammografie-Screening in den Niederlanden bestätigt.
Vorteile
Frühzeitige Entdeckung kleiner und kleinster Tumoren, welche meist noch keine Metastasen gebildet haben.
Schonendere Behandlung, brusterhaltende Operationen, teilweise Verzicht auf Chemotherapie - durch frühzeitige Entdeckung.
Nebenwirkungen können so reduziert und die Lebensqualität gesteigert werden - sowohl während der Krankheitsphase als auch später.
Heilungs- und Überlebenschancen werden durch die frühzeitige Entdeckung verbessert.
Beitrag zur Reduktion der Sterblichkeitsrate: in der Schweiz sterben in der Altersgruppe ab 50 etwa 1'400 Frauen jährlich an Brustkrebs.
Alle zwei Jahre am Früherkennungsprogrammteilnehmen - verringert das Risiko an Brustkrebs zu sterben deutlich!
Nachteile
Falsch-positive Resultate: Auf den Mammografie-Bildern werden Auffälligkeiten entdeckt und die Radiologen empfehlen weitere Abklärungen, um die Art der Auffälligkeiten festzustellen. Meistens stellt sich bereits nach einem Ultraschall heraus, dass die Auffälligkeit gutartig ist - das Resultat der Früherkennungs-Mammografie war falsch-positiv.
Im Jahr 2018 erhielten 39 von 1000 Teilnehmerinnendes Thurgauer Programms die Empfehlung für eine weitere Abklärung – bei 5 von ihnen wurde Brustkrebs diagnostiziert.
Somit erhielten 34 von 1000 Teilnehmerinnen ein falsch positives Resultat = 3,5 %
Falsch-negative Resultate: Eine Mammografie wird als unauffällig beurteilt obwohl Brustkrebs vorliegt.
Intervallkrebs: Brustkrebs, welcher in den zwei Jahren zwischen den Mammografie-Untersuchungen entdeckt wird.
Strahlenbelastung: Sie ist äusserst klein, das Risiko wird deutlich geringer eingeschätzt als der Nutzen der Mammografie-Untersuchung.