Fakten zu Darmkrebs

Darmkrebs ist die dritthäufigste Krebserkrankung in der Schweiz. Jährlich erkranken etwa 4300 Personen an Darmkrebs. 1700 Menschen sterben jedes Jahr an den Folgen der Krankheit (Quelle Zahlen: NICER und Krebsliga Schweiz). Frühzeitig erkannt ist Darmkrebs meist heilbar.

Der Darm erfüllt verschiedene lebenswichtige Funktionen. Er ist der Ort der Verdauung und der Nährstoffaufnahme. Zudem ist er ein wichtiger Teil unseres Abwehrsystems. Der Darm besteht aus dem Dünndarm und dem Dickdarm. Unter Darmkrebs versteht man in der Regel eine Krebserkrankung im Dickdarm. Krebserkrankungen im Dünndarm treten selten auf und werden hier nicht besprochen.

Die Zellen der Darmschleimhaut werden schnell abgenutzt und innerhalb von vier bis acht Tagen ersetzt. Dieser Zellersatz – es handelt sich jeweils um hunderte Millionen von Zellen – ist störanfällig. Es kann zu einer Überproduktion von Zellen kommen und zur Entstehung von gutartigen Wucherungen (Polypen). In der Regel dauert es rund zehn Jahre bis aus einem gutartigen Polypen ein bösartiger Tumor entsteht. Bösartige Tumore können die Darmwand durchbrechen und Ableger in anderen Organen bilden.

Risikofaktoren

Gewisse Risikofaktoren für Darmkrebs lassen sich nicht beeinflussen. Andere Risikofaktoren sind eng mit dem persönlichen Lebensstil verbunden – sie lassen sich oft vermeiden oder zumindest reduzieren:

Das Risiko an Darmkrebs zu erkranken, steigt mit dem Alter an. Die meisten Darmkrebspatienten sind älter als 50 Jahre.

Männer erkranken etwas häufig an Darmkrebs als Frauen. Das Geschlechterverhältnis beträgt etwa 1.5. Das bedeutet, dass drei von fünf Fällen bei Männern auftreten.

Das Risiko an Darmkrebs zu erkranken kann vererbt werden. Personen mit nahen Verwandten, die vor 60 an Darmkrebs erkrankt sind, tragen daher ein erhöhtes Risiko ebenfalls an Darmkrebs zu erkranken.

Patienten mit chronisch entzündlichen Darmerkrankungen (z.B. Colitis ulcerosa und Morbus Crohn) tragen ein erhöhtes Risiko an Darmkrebs zu erkranken.

Kein Übergewicht, nicht rauchen, ein geringer Alkoholkonsum, geringer Konsum von rotem und verarbeitetem Fleisch, hoher Konsum von Nahrungsfasern und genügend körperliche Bewegung senken das Krebsrisiko.

Früherkennung

Die wichtigsten Untersuchungen zur Früherkennung von Darmkrebs sind der «Blut-im-Stuhl-Test» und die Darmspiegelung (mehr Infos dazu unter "Methoden zur Früherkennung"). Durch die Untersuchungen kann Darmkrebs entdeckt werden, bevor er Symptome wie veränderte Stuhlgewohnheiten, Gewichtsverlust oder anhaltende Bauchschmerzen verursacht. Wird Darmkrebs früh erkannt, ist er in den meisten Fällen heilbar.

Diagnose und Therapie

Für eine Diagnose wird eine Darmspiegelung durchgeführt. Mit Hilfe von Spezialinstrumenten können Gewebeproben entnommen werden. Die Untersuchung der Gewebeprobe gibt Aufschluss darüber, ob tatsächlich eine Krebserkrankung vorliegt. Je nach Resultat können weitere Untersuchungen folgen, um das Stadium des Tumors bestimmen zu können.

Die Behandlungsmöglichkeiten sind vielfältig. Die Wahl der Therapie ist abhängig von der Ausbreitung, Grösse und Lage des Tumors, von den Eigenschaften des Tumorgewebes und davon, ob Lymphknoten oder andere Organe befallen sind.

Prognose

60 Prozent der erkrankten Personen sind 5 Jahre nach der Diagnose noch am Leben. Dabei gilt: Frühzeitig erkannter Darmkrebs ist meist heilbar.